Kunstvolles Schreiben Teil II

Kunstvolles Schreiben Teil II Kalligrafie und Brush Lettering – Die Kunst des Schönschreibens

Charakteristischerweise wird in der Kalligrafie, bei der die Ästhetik im Vordergrund steht, in einem Schwung gearbeitet. Die elegante verschnörkelt-geschwungene Schönschrift entsteht dabei als Ausdruck Ihrer Handbewegung.

Weshalb Kalligrafie?

Mit Kalligrafie erwecken Sie einen Brief oder eine Karte zum Leben und kreieren ein Schmuckstück. Nutzen Sie Kalligrafie zu besonderen Anlässen für besondere Menschen: den Hochzeitstag Ihrer Eltern, den Geburtstag Ihrer Schwester oder die Taufe Ihres Patenkindes. Ihr unverwechselbarer, persönlicher Gruss zeugt von spezieller Wertschätzung.

Was brauche ich für die Kalligrafie?

Nebst einem Blatt Papier oder einer Karte benutzen Sie in der Kalligrafie typischerweise eine Schreibfeder mit Tinte oder einen Pinsel. Es gibt aber auch Stifte, die Sie verwenden können. Für Anfänger empfiehlt sich ausserdem ein sogenannter Linienspiegel. Dabei handelt es sich um ein Blatt Papier mit Linien, das Sie unter Ihr eigentliches Schreibpapier legen. Die Linien schimmern durch und helfen Ihnen, die Zeilen gerade zu halten.

Übung macht den Meister

Bis Sie die dekorative Kunstform der Kalligrafie beherrschen, brauchen Sie Übung. Um das Handwerk von Grund auf zu lernen, empfiehlt sich ein Kurs. Ein umfangreiches Kursangebot finden Sie zum Beispiel auf der Website der Schweizerischen Kalligraphischen Gesellschaft.

Brush Lettering – Kunstvolle Buchstaben für alle

Brush Lettering – eine Technik aus dem Gebiet des Hand Letterings – bedeutet Schreiben mit Pinsel oder Pinselstift. Steht bei der Kalligrafie die Schönschrift mit der Feder im Vordergrund, geht es beim Lettering um die Buchstaben. Jedoch ist für das Brush Lettering der Kalligrafie-Effekt charakteristisch, der durch das Zusammenspiel aus dicken und dünnen Linien entsteht und die Schrift zum Leben erweckt. Die unterschiedliche Dicke lässt sich je nach Druck, den man mit dem Brushpen auf das Papier ausübt, steuern. Wer ein Brush Lettering-Experte werden will, braucht Übung. Es dauert eine Weile, bis man das Handwerk beherrscht. Ansonsten gibt es allerdings keine Voraussetzungen, um Brush Lettering-Profi zu werden: Jeder kann die Technik lernen. Für Brush Lettering brauchen Sie grundsätzlich nur einen Brushpen sowie satiniertes Papier – und etwas Ausdauer.

Einige Tipps
  • Schreib-Grundregel: Um den Kalligrafie-Effekt zu erzeugen wird mit wenig, resp. viel Druck gearbeitet. Die dünnen Aufwärts-Linien zeichnen Sie, indem Sie Ihren Brushpen mit wenig Druck von unten nach oben stossen. Für die dicken Abwärts-Linien schieben Sie den Brushpen mit viel Druck von oben nach unten.
  • Die Spitze Ihres Brushpens sollte dabei immer die gleiche Ausrichtung haben.
  • Anders als bei der «Schnüerlischrift», wird beim Brush Lettering ein Wort nicht in einem Guss geschrieben. Es wird Form für Form gezeichnet und dabei zum Teil sogar innerhalb des Buchstabens abgesetzt.
  • Um schöne Übergänge zwischen den dünnen und dicken Linien zu erhalten, bauen Sie den Druck langsam auf und ab.
  • Verbindungen zwischen den Buchstaben sind immer dünne Aufstriche.
  • Halten Sie die Abstände zwischen den Buchstaben möglichst konstant.
  • Nehmen Sie sich Zeit. Es lohnt sich, langsam und präzis zu arbeiten und die Buchstabenformen konstant zu halten.
  • Brush Lettering ist vor allem eine Übungssache: Bleiben Sie dran und geben Sie nicht auf, wenn es nicht auf Anhieb klappt.
  • Holen Sie sich Inspiration von den Profis, z.B. hier.

Brush Lettering eignet sich hervorragend, um besonderen Menschen eine besondere Freude zu bereiten. Ein Brief der mittels Brush Lettering-Technik geschrieben wurde, transportiert besondere Wertschätzung und bringt zum Ausdruck: Ich habe mir Zeit für dich genommen. Zeit, dir einen Brief oder eine Karte in liebevoll gestalteter Schrift zu schicken.